Die mittlerweile sechste Ausgabe unseres runninGraz-Crosslauf ist Geschichte und was das kleine Organisationsteam da wieder auf die Beine gestellt hat war schon großartig. Aber alles der Reihe nach – nach 5 Jahren war es an der Zeit für Veränderungen und daher hab ich mich entschieden dass Wettkampfleiter-Szepter an Stefan Almer und Axel Koppert weiterzureichen. Insgesamt ist der Crosslauf ein großer Aufwand, auch wenn es am Ende eine vergleichsweise kleine Veranstaltung ist. Behördenwege bleiben nicht erspart, allein für die Streckengenehmigung muss bei 5 verschiedenen Stellen Jahr für Jahr aufs Neue angesucht werden. Nach 5 Jahren so möchte man meinen geht es schon viel leichter von der Hand – das stimmt vielleicht am Wettkampfwochenende – aber in der Vorbereitung ist jedes Jahr eine neue Herausforderung.

Bisher hatten wir das Glück nie auf externe Mitarbeiter angewiesen zu sein, da uns z.B. Sprecher oder die Zeitnehmung entweder Vereinsmitglieder oder Bekannte meist kostenlos oder maximal für eine kleine Aufwandsentschädigung ausgeholfen haben. Heuer standen wir erstmals vor der Herausforderung die Zeitnehmung auszulagern und dabei spielt natürlich der Kostenfaktor eine große Rolle. Je mehr hier eingespart werden kann, desto mehr bleibt dem Verein am Ende über. Bisher konnten wir durch die Laufveranstaltung aber noch nie finanziellen Nutzen schlagen. Viel mehr geht es dabei darum dem verstaubten Image der Leichtathletiksparte Crosslauf etwas Leben einzuhauchen und in der Sportstadt Graz zumindest einen richtigen Bewerb in dieser Disziplin pro Jahr auszurichten. Auch für unsere Sponsoren & Partner ist es natürlich ein schönes Goodie, wenn man für einen Jahres-Sponsorbeitrag für den Verein on top auch noch eine Veranstaltung dazubekommt.

Natürlich würde es den Lauf nicht geben, wenn dafür im Vorfeld von 5-6 Vereinsmitgliedern gänzlich ehrenamtlich wochenlang gearbeitet und die Werbetrommel gerührt wird. Am Wettkampfwochenende klappt die Organisation nur dann, wenn sich im Verein weitere 20-25 Mitglieder finden und freiwillig ein Wochenende dem Crosslauf widmen. Warum wir das tun? Ganz einfach, wir haben Spaß daran und wir möchten dem Laufsport in Graz mehr Leben einhauchen. Natürlich wäre es schön, wenn am Ende der Verein durch die Organisation auch ein wenig finanziell profitiert. Möglichkeiten dieses Geld sinnvoll zu nutzen gäbe es viele – so würden wir z.B. liebend gerne ein Nachwuchsteam fördern. Leider fehlt es eben an den finanziellen Mitteln, aber ganz klar auch an den motivierten Jugendlichen, die sich fürs Laufen interessieren.

Es stellt sich die Frage: Warum nehmen Hobbyläufer an zahlreichen, teils kostspieligen Hindernisläufen teil, aber probieren nicht einmal das Abenteuer Crosslauf aus? Wenn schon nicht aus sportlichen Gründen, dann doch vielleicht um eine Non-Profit-Veranstaltung mit bestem Preis-Leistungsverhältnis zu unterstützen. Wir haben auch heuer wieder unser bestes gegeben und den größten Crosslauf der Steiermark für Kinder, über Leistungssportler bis Senioren organisiert. Darauf sind wir stolz und möchten uns bei jedem einzelnen Teilnehmer für das sensationelle Feedback bedanken.

Die Hauptkategorien waren auch heuer wieder topbesetzt und so kam es schon auf der Herren-Kurzstrecke zu spannenden Duellen, das letztendlich Markus Bretterklieber vor Felix Geieregger und dem Nachwuchstalent Simeon Dolinschek gewinnen konnte. Auch die Damenjugend war auf dieser Strecke am Start und Maya Walcher konnte sich mit einer Spitzenzeit vor der slowenischen EM-Teilnehmerin Spela Gonza und Anna Gröll durchsetzen. In der Damenkategorie kam es zu einem Match mit den Herren-Senioren und hier hatte abermals Ursula Kadan die Nase vorne. Leider fehlte es hier im Vergleich zum letzten Jahr ein wenig an Konkurrenz. Die Herren-Langstrecke ist immer wieder ein Leckerbissen – auch für die Zuschauer – diesmal konnten sich mit Tim Robertson, Robert Merl und Gernot Ymsen drei Orientierungslauf-Stars durchsetzen.

Die Austragung der Steirischen Akademischen Meisterschaft haben wir letztes Jahr versuchsweise gestartet und heuer aufgrund der regen Beteiligung fortgesetzt. Österreichweit ein Unikum, da es Crosslauf als Meisterschaften für Studenten leider weder als Österreichische Meisterschaft gibt, noch in anderen Bundesländern als regionale Meisterschaft ausgetragen wird. Toll wäre es natürlich dem ganzen noch ein wenig mehr Leben einzuhauchen, indem ungefähr so viele Starter wie beim alljährlichen Grazer Kleeblattlauf mitmachen würden. Leider sind wir vom „Winter-Kleeblattlauf“ aber noch ein Stück entfernt. (Sandro Schachner)